Wer denkt, dass Green Marketing oder Nachhaltigkeitsmarketing erst seit der Fridays for Future Revolution zu einem wichtigen Bestandteil der Gesellschaft zählt, liegt hier falsch. Denn schon im Jahr 1975 veranstaltete die American Marketing Association (AMA) den ersten Workshop zu dem Thema “Green Marketing”.
Green Marketing ist keine Ausnahme des Trends. Das Green Marketing ist ein bedeutender Schritt in Richtung Nachhaltigkeit, den Sie nicht ignorieren sollten.
Was ist grünes Marketing?
Grünes Marketing bezieht sich auf die Entwicklung, Vermarktung und den Vertrieb von Produkten und Dienstleistungen, die negative Auswirkungen auf die Umwelt minimieren sollen, als Reaktion auf die ökologischen Bedenken der Verbraucher. Die Konsumenten von heute sind besorgt über den Schutz der Umwelt und verlangen, dass Ökologie Teil der Werte der Marken ist, mit denen sie handeln.
Zur Entwicklung einer Green Marketing Kampagne geht es für die Unternehmen zuerst darum, sich der sozialen und ökologischen Probleme des Unternehmens bewusst zu werden. Wie können Ressourcen eingespart werden und umweltverträgliche Ressourcen gegen umweltverträgliche Ressourcen ausgetauscht werden? Wie können die Arbeitsbedingungen der Lieferanten in Entwicklungsländern verbessert werden? Diese Ergebnisse sind die Anfangspunkte für die Entwicklung neuer, nachhaltiger Produkte. Gleichzeitige sollten Sie abgleichen, ob Ihre neu gewonnenen Ergebnisse mit den Bedürfnissen Ihrer Kunden übereinstimmen.
Im letzten Schritt überlegen Sie sich, wofür genau wollen Sie als Unternehmen Verantwortung übernehmen und verankern diese in Ihre Unternehmensphilosophie.
Welche Vorteile bringt Ihnen Green Marketing?
– Es verbessert das Markenimage, denn heutzutage möchten viele potenzielle Kunden wissen, dass die von ihnen erworbene Produkte oder Dienstleistungen keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt haben.
– Es schafft eine höhere Loyalität: Wenn Ihr Unternehmen eine echte ökologische Philosophie verkörpert und diese von Mitarbeitern, Bewerbern und Kunden auch wahrgenommen wird, setzen Sie die richtigen Schritte in Richtung nachhaltiger Kundenbindung.
– Es erhöht die Gewinnmargen. Menschen sind bereit, mehr für ein Produkt zu bezahlen, wenn das Wertversprechen des Produkts größer ist. Als Unternehmen müssen Sie zwar mehr in “grüne Prozesse” investieren, aber die Kunden werden bereit sein, dafür mehr zu bezahlen, sodass der Nutzen nicht nachlässt und sogar steigt.
Aber Vorsicht!
Viele Unternehmen haben die positiven Aspekte des Green Marketings erkannt. Doch nicht alle halten auch, was sie versprechen. Denn wer zu Unrecht nachhaltiges Engagement für sich in Anspruch nimmt, betreibt “Green Washing”.
Mit so einer Strategie riskiert ein Unternehmen erhebliche Imageschäden.
Die Organisation LobbyControl verleiht beispielsweise den Climate Greenwash Award und deckte in einer Studie zu “Greenwash in Zeiten des Klimawandels” auf, wie Unternehmen ihr Image grün färben.
Da es für Verbraucher nicht immer einfach ist zu unterscheiden, ob es sich um Green Marketing oder Green Washing handelt, habe ich die wichtigsten Punkte für Sie noch einmal zusammengefasst.
– Falsche Siegel: Unternehmen verwenden für ihre Produkte selbst erfundene Siegel.
Die drei bekanntesten Umweltsiegel sind: EU- Energielabel, das Bio- Siegel und der Blaue Engel.
– Fehlende Nachweise: ganz getreu dem Motto glaube keiner Studie, die du nicht selbst gefälscht hast
– Irrelevante Aussagen: Unternehmen treffen Aussagen, die zwar nicht falsch sind, aber keine Aussagekraft haben, z.B. ein Unternehmen bewirkt ein Produkt mit der Aussage FCKW- frei, obwohl es nur den gesetzlichen Vorgaben entspricht.